MdEP Buchner (ÖDP): „Verbot der Neonicotinoide kann nur ein erster Schritt sein“
(Brüssel/27.04.2018) Heute ist ein guter Tag für die europäischen Bienen. Denn der Fachausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (PAFF) der Europäischen Union hat heute ein EU-weites Verbot von drei Pestizid-Wirkstoffen beschlossen, die unter der Bezeichnung Neonicotinoide bekannt sind. Allerdings gilt das Verbot nur für das Freiland und nicht für Gewächshäuser.
Dazu Prof. Dr. Klaus Buchner, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP): „Neonicotinoide sind Nervengifte, die Wild- und Honigbienen töten. Selbst die industrienahe EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA teilt diese Einschätzung. Alles andere als ein Verbot wäre deshalb ein Skandal gewesen.“
Da sich das Gift in Böden und Gewässer anreichert, schädigt es auch Würmer, Schnecken und Fische und gelangt über die Nahrungskette schließlich auch zum Menschen. Zudem ist das Vogelsterben laut Studien zum Großteil auf die Neonicotinoide zurückzuführen, da die Vögel wegen des Insektensterbens kein Futter mehr finden.
Prof. Buchner betont, dass die heutige Entscheidung nur ein erster Schritt sein kann. „Es ist absolut unverständlich, dass sich die Bundesregierung bis heute gegen ein Verbot des Herbizids Glyphosat sträubt, obwohl dessen Gefährlichkeit ebenfalls belegt ist. Das zeigt die ungebrochene Macht der Lobbyisten der industriellen Landwirtschaft“.
Der EU-Abgeordnete der ÖDP engagiert sich für eine bäuerliche und ökologische Landwirtschaft. Im Rahmen seiner Kampage „Klaus graust’s“ klärt er über die Gefahren des massenhaften Einsatzes von Antibiotika in der industriellen Tiermast auf.
Mehr Informationen zur Kampagne: www.klausgrausts.eu
Zu spät, lieber Herr Buchner!
Bei uns stehen zahlreiche Obstbäume in voller Blüte, Bienen kann man aber an den Fingern einer einzelnen Hand abzählen, obwohl in der Nähe ein Hobby-Imker seine Kästen aufgestellt hat. Noch bis letztes Jahr hatten wir sie reichlich, wie auch Hummeln und Wildbienen - auch letztere sind so gut wie verschwunden. Sie folgen damit den Singvögeln: Die letzten Schwalben nisteten vor 2 Jahren am Bauernhof gegenüber, lediglich ein Staren-Paar hat sich dieses Jahr bei uns eingefunden. Dabei bieten eine alte Scheune und alter Baumbestand reichlich Nistmöglichkeiten, von denen aber nur wenige Meisen und immerhin einige Spatzenpaare Gebrauch machen. Dass wenigstens der Kuckuck auch dieses Jahr wieder vom nahen Wald ruft, tröstet mich nur wenig.
Nachdenkliche Grüße
Jörn Schramm
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