In einem Brief an Jean-Claude Juncker fordern 30 Europa-Abgeordnete den EU-Kommissionspräsidenten auf, er solle sich einer Wiederzulassung des Pflanzengifts Glyphosat, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein, entgegenstellen.
Stattdessen fordern die Europaparlamentarier, Bauern bei der Umstellung auf eine Glyphosat-freie Produktion zu unterstützen. Unterzeichnet wurde der Brief auch von Prof. Dr. Klaus Buchner, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP).
Die Abgeordneten haben große Zweifel an der Unabhängigkeit der europäischen Chemikalienagentur (Echa), die Glyphosat als unbedenklich einstuft. Nach Medienberichten soll sich die Agentur auf von der Industrie vorgelegten Studien verlassen haben.
„Solange nicht klar ist, welchen Einfluss von der Industrie finanzierte Studien auf die Einschätzung der Echa und auch der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) haben, sollte die EU-Kommission nicht die Wiederzulassung von Glyphosat empfehlen“, so die Abgeordneten.
Im Rahmen einer europäischen Petition haben mittlerweile 630.000 Menschen für ein dauerhaftes Verbot von Glyphosat unterschrieben. Falls mindestens eine Million Menschen unterschreiben, muss die EU-Kommission darauf reagieren.
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