Die Situation unserer Mitgeschöpfe verbessern
Zu einem umfassenden Umweltschutz gehört für mich auch der Tierschutz. Deshalb habe ich mich - zusammen mit meinem guten Bekannten Stefan Eck von der Linksfraktion, dazu entschieden, der Intergroup „Animal Welfare“ beizutreten.
Tierschutz in der EU beschränkt sich nicht nur z. B. auf ein Verbot der Massentierhaltung und einen respektvollen Umgang mit Lebewesen. Tierschutz heißt auch, den Einzelstaaten klar zu machen, dass wir als Europäische Gemeinschaft Verbrechen an Tieren nicht dulden! Einige Beispiele:
Vogelmord in Mittelmeerländern
Auf Malta und in anderen Mittelmeerländern fallen immer wieder tausende Singvögel der sinnlosen Jagd zum Opfer. Das Internetportal netzfrauen.org schreibt: „Ein Teller mit gegrillten Singvögeln kostet in Zypern etwa 40-80 Euro. (…). Kaum zwanzig Gramm schwer, gelten sie (Singvögel) als besonders exklusive Delikatesse.“ Diese Zustände finde ich skandalös und deshalb habe ich eine Anfrage an die EU-Kommission gestellt, welche Schritte die EU-Kommission gegen diese Tierquälerei unternimmt. Die Antwort: Die EU-Kommission hat sich bei Malta beschwert. Immerhin.
Straßenhunde in Rumänien
Aber nicht nur der Vogelmord auf Malta beschäftigt mich. Auch z. B. der zigfache Mord an Straßenhunden in Rumänien ist für mich ein Skandal. Der Hintergrund der Geschichte: Nachdem im September 2013 ein kleiner Junge in Bukarest von unterernährten Wachhunden tot gebissen wurde, nahm die rumänische Regierung diesen tragischen Vorfall zum Anlass, um ein Gesetz zu verankern, das die Möglichkeit vorsieht, Hunde nach 14 Tagen zu töten, wenn sich kein Adoptionswilliger findet. Der ehemalige Staatspräsident und frühere Bürgermeister von Bukarest, Traian Basescu, ist dafür verantwortlich, dass im Laufe der vergangenen Jahre mehr als 140.000 Straßenhunde vergiftet, abgeschossen oder brutal erschlagen wurden. Im Dezember 2014 habe ich zusammen mit Stefan Eck und vielen europäischen Tierschützern eine Pressekonferenz veranstaltet, um über die schwierige Situation in Rumänien aufzuklären. Was können wir tun, um die Situation der Straßenhunde in Rumänien zu verbessern? Eine tolle Idee habe ich z. B. auf der Webseite von Vier Pfoten gefunden: Hier ist es möglich, eine Patenschaft für einen rumänischen Straßenhund zu übernehmen. So kann man helfen, dass Straßenhunde geimpft, kastriert und medizinisch versorgt werden.
Stopp Lebendexporte
Ein weiteres tierschutzpolitisches Thema: Ich habe eine Petition unterstützt, die sich gegen Lebendexporte von Tieren aus der EU ausspricht. Allein in den ersten acht Monaten des Jahres 2014 wurden 1.728.288 Rinder und Schafe aus der EU exportiert - hauptsächlich in den Mittleren Osten, Nordafrika und die Türkei. Sobald die „Schlacht- oder Zuchttiere“ das Hoheitsgebiet der EU verlassen, sind sie nicht mehr durch EU-Transport- und Tierschutzgesetze geschützt. Transporte aus der EU in die oben genannten Regionen können bis zu 14 Tage dauern und die Transportbedingungen entsprechen weder den Bedürfnissen der Tiere noch den EU-Gesetzen.
Gegen tierquälerische Haltung
Tierschutz in der EU heißt auch: eine laxe Gesetzeslage, konkurrierende Einzelinteressen der Nationalstaaten und fehlende Handlungsspielräume. Insbesondere der tierquälerische Aufzucht in deutschen Großbetrieben (z. B. Niedersachsen, Brandenburg) kommt man aufgrund dieser Gemengelage nur schwer bei. Dabei benötigen die Tiere unsere Unterstützung, da sie selbst keine Stimme haben. Für eine artgerechte Tierhaltung werde ich mich in den nächsten Jahren stark einsetzen.