Die Mehrheit der Abgeordneten des Landwirtschaftsausschusses setzt auf die Landwirtschaftspolitik der 60er Jahre und stimmte soeben für den Bericht zu den so genannten strategischen Plänen, einem Vorschlag der Europäischen Kommission für die Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP). Der mit 60 Prozent weitaus größte Teil des GAP-Haushalts soll nach dem Willen der Christdemokraten, Rechten und Liberalen weiter nach dem Gießkannenprinzip nach Größe der Flächen und nicht entlang der Kriterien Klimaschutz, Umweltschutz, Tierschutz, Artenvielfalt und Entwicklung ländlicher Räume ausgegeben werden. Die Abgeordneten ignorieren die EU-weiten Proteste und das Votum des mitberatenden Umweltausschusses für eine grünere EU-Landwirtschaftspolitik.
Die Plenarabstimmung über das Mandat für die Verhandlungen mit dem Rat und der Europäischen Kommission („Trilog“) über die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik findet in der neuen Legislatur statt.
Die Europäische Kommission schlägt für den GAP-Haushalt in den Jahren 2021 bis 2027 365 Milliarden Euro vor, das entspricht 28,5 Prozent des Gesamthaushalts der Europäischen Union. Allein 265,2 Milliarden sind als Direktzahlungen eingeplant, nur 78,8 Milliarden sollen in ländliche Entwicklung investiert werden. Zur Zeit häufen 20 Prozent der GAP-Profiteure 80 Prozent der Zahlungen an.