(München/25.12.2019) Die Weihnachtsgeschichte erinnert an ein junges Paar, das keine Herberge fand, obwohl die Geburt ihres Kindes bevorstand. Es waren keine Flüchtlinge, sondern nur Menschen, die durch die Politik zu einer Reise gezwungen wurden. Trotzdem erinnert diese Begebenheit an die Lage der Flüchtlinge in Griechenland, die nicht ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgt in der Kälte ausharren müssen. „Holt wenigstens die Kinder nach Deutschland“ heißt es oft, aber die sog. christlichen Parteien weigern sich. Es scheint, dass gerade diese Parteien die Botschaft von Weihnachten nicht verstanden haben.
Die Situation, dass Europa von Flüchtlingen überschwemmt wird, wiederholt sich regelmäßig. Warum verkündigt unsere Regierung dauernd, man müsse die Fluchtursachen bekämpfen, tut aber in der Praxis gerade das Gegenteil? Unsere diplomatischen Anstrengungen, die Kriege zu beenden, sind eher halbherzig. Hier wäre ein echter Einsatz nötig. Aber viele Flüchtlinge kommen nicht aus Krisengebieten; sie treibt die wirtschaftliche Not nach Europa. Früher hatte Europa Kolonien. Heute schließen wir Handelsabkommen mit Entwicklungsländern in Afrika, die deren Landwirtschaft zerstören, deren Industrialisierung verhindern, und deren Fischfang unmöglich machen, weil unsere Fangflotten die Küsten leer fischen. Und viele von uns legen Geld bei Investment-Gesellschaften an, die Geld mit Landraub verdienen. Wenn sich die Situation nicht grundlegend ändert, wird sich die Bevölkerung Afrikas von jetzt etwa einer Milliarde Menschen bis 2050 verdoppeln. Diese Menschen können wir beim besten Willen nicht aufhalten. Es gibt nur eine menschliche Lösung: Hören wir auf, diese Länder auszusaugen. Wenn der Lebensstandard und die Bildung steigen, wird sich auch die Geburtenrate auf ein normales Maß einpendeln. Dazu müssen wir auf billigen Luxus verzichten und endlich einen angemessenen Preis für Kaffee, Südfrüchte, Kleidung, Elektronik und anderen Import aus diesen Ländern zahlen.