EU verschärft Waffenrecht


MdEP Buchner (ÖDP) begrüßt Verschärfung des Waffenrechts in der EU


Buchner: „Allerdings wurde Richtlinie von
der Waffenlobby verwässert“


(Brüssel/26.01.2017) Heute hat der Binnenmarktausschuss des Europäischen Parlaments die neue Feuerwaffen-Richtlinie verabschiedet. Damit werden zumindest einige Schlupflöcher im Waffenrecht geschlossen, die von Kriminellen ausgenutzt wurden.

So werden unter anderem einige halbautomatische Feuerwaffen verboten. Außerdem wird eine psychologische und körperliche Überprüfung von Waffenscheinbesitzern zur Pflicht. Überdies verpflichten sich die EU-Mitgliedstaaten, Informationen über Waffenbesitzer systematisch zu teilen. Prof. Dr. Klaus Buchner, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), begrüßt die Verschärfung des Waffenrechts.

„Ich bin überzeugt davon, dass die neue Richtlinie zumindest für ein gewisses Stück mehr an Sicherheit sorgen kann. Leider hat die Waffenlobby eine Verwässerung der Bestimmungen erreicht und damit strengere Regeln verhindert.
So dürfen Sammler unter Auflagen weiterhin Kriegswaffen kaufen, darunter Maschinengewehre oder Granatwerfer, die zwar unbrauchbar gemacht werden müssen, aber mit etwas handwerklichem Einsatz wieder funktionstüchtig gemacht werden können. Sportschützen dürfen auch zukünftig halbautomatische Pistolen und Sturmgewehre erwerben“.

Der Europa-Abgeordnete berichtet, dass auch sein Büro in den vergangenen Monaten mit teils sehr aggressiven E-Mails von Sportschützen, Jägern und sonstigen Waffennarren belästigt worden war. Bei anderen Abgeordneten hat diese Art der Einflussnahme offenbar ihre Wirkung nicht verfehlt, sie stimmten einer Aufweichung der Richtlinie zu.

Die Mitgliedsstaaten haben 15 Monate Zeit, die neue Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.


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3 Gedanken zu „EU verschärft Waffenrecht

  1. Mit einem Halbautomatenverbot sollen also Schlupflöcher für Kriminelle geschlossen werden?! Welcher Terrorist war denn vor seiner Tat legal im Waffenladen einkaufen? Die bedienen sich einfach munter weiter auf dem Balkan und reisen danach wieder ungehindert nach Deutschland ein.

    Aber eigentlich muss man Ihnen ja danken, Herr Buchner. Wenn man schon nicht mehr weiß, wen man noch wählen kann, weiß man so wenigstens, wen nicht.

  2. Einfach lächerlich diese Argumentation!
    Als wenn die Schusswaffendelikte mit legal erworbenen Waffen verübt würden!
    Es ist doch schon einfacher an illegale Waffen zu kommen, als an tatsächliches biologisch angebautes Gemüse!

  3. Sehr geehrte Damen und Herren. Es gibt keine halbautomatischen Sturmgewehre, das ist ein Widerspruch in sich. Ein Sturmgewehr ist eine Langwaffe, bei der man mittels eines Hebels von Save auf Einzelfeuer und Fullauto umstellen kann. Solche Waffen fallen unter das Kriegswaffenkontrollgesetz, keine Privatperson in Deutschland besitzt so eine Waffe legal. Das es solche Waffen im Sumpf der Kriminalität gibt, wird sich nicht dadurch ändern, daß man Legalwaffenbesitz noch stärker einschränkt, der Kriminelle beachtet das einfach nicht. Warum ein halbautomatisches Gewehr jetzt gefährlicher sein soll, weil es ähnlich aussieht wie ein M16 oder G36 erschließt sich mir in keiner Weise als zwingender Kausalzusammenhang.

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